Feministischer Streik 2019

Ein voller Erfolg

 

Es zeichnete sich schon seit Monaten ab: der feministische bzw. Frauen*-Streik am 14. Juni würde gross werden. Doch die schieren Ausmasse, welche nun der politische Streik- und Protesttag erreicht hat, hat wohl sogar die dezentral organisierten Streik-Kollektive überrascht.

Hunderttausende sind der Mobilisierung gefolgt. Erste Schätzungen gehen von der wohl grössten landesweiten Mobilisierung in der Geschichte aus. Hunderttausende haben ihre eigenen Forderungen auf die Strasse gebracht.

Diese reichten von Problemen am Arbeistplatz über die schiere Masse an unbezahlter Arbeit, welche ungleich verteilt ist bis hin zu der Forderung, Abends ohne Angst alleine nach hause laufen zu können. Es war ein grosser, lauter und breit abgestützter Streiktag.

So breit wie die Mobilisierung war, so breit waren auch die Aktionsformen. Blockaden, Sitz-Streiks, verlängerte Pausen, Bummelstreiks, Kinderwagen-Demos, Farbanschläge etc. Wir sind begeistert.

In der ganzen Stadt wurden Strassennamen abgeändert. Dies als Protest, dass in der Öffentlichkeit fast ausschliesslich die Verdienste von Männern gewürdigt werden.

Mehr als nur Arbeit

Auch wenn Lohnungleichheit Teil des Problems ist, geht Sexismus bei der Arbeit noch weiter: Sexistische Anmache, Belächeln und Geringschätzung der Leistung sind nur einige Beispiele.

Andererseits schaffen es manche vom Patriarchat Betroffenen erst gar nicht zu einer Arbeitsstelle. Weil ihnen die Kinder aufgedrückt werden, welche sie manchmal gar nicht wollten; weil sie keine Papiere haben; weil es sich für sie «mehr lohnt», wenn andere Arbeiten gehen.

Es geht hier also nicht nur um Arbeit, es geht auch um die Scheisse in unseren Heimen, unseren Beziehungen und in unseren Köpfen.

Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Wer gemeinsam kämpft, kann gewinnen. Der feministische Streik 2019 hat jedoch gezeigt, dass wir viele sind.

Dies ist erst der Anfang. Organisiert euch und bleibt organisiert.

Die FAU Bern solidarisiert sich ausdrücklich mit den Anliegen des feministischen Streiks 2019

 

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