Solidarität mit entlassenen Arbeiter*innen. Solidarität mit Percy!

Solidarität mit Percy! Gegen die skandalösen Entlassungen von Arbeiter*innen, die auf die Einhaltung der Massnahmen zum Gesundheitsschutz bestehen!

Es ist bis zu uns in die Schweiz gedrungen: In England wurde ein Reinungungsmitarbeiter am King's College ohne Anhörung entlassen, nach dem er sich Aufgrund der wegen dem Covid-19 nötigen Massnahmen des "social distancing" weigerte, an einer Disziplinaranhörung teilzunehmen. Wir verurteilen dieses skandalöse Verhalten und fordern die sofortige Wiedereinstellung unseres Kollegen!
Wir werden nicht akzeptieren, dass Genoss*innen abgestraft werden, die sich weigern, für die Profite der Bosse ihre Gesundheit und die Gesundheit ihrer Mitmenschen aufs Spiel zu setzen.

Percy ist seit 5 Jahren als Reinigungskraft am King's College tätig, er ist Aktivist der Gewerkschaft United Voices of the World (UVW). Aus nachvollziehbaren gründen, weigerte er sich in der aktuellen Situation an einer disziplinarischen Anhörung teilzunehmen, bei welcher 8 Personen in einem kleinen Raum zusammengepfercht werden sollten. Percy hat die Gründe für die Nichtteilnahme erläutert und darum gebeten die Anhörung nach dem Lockdown wieder einzuberufen. Sein Arbeitgeber hat Percy daraufhin einfach – ohne Gehör – entlassen.
Verantwortlich für dieses schäbige Verhalten ist Herr Nigel Smith, Leiter der HR-Abteilung von King's College.

Während die Staaten rund um den Globus "social distancing" verordnen, Restaurants und Pärke schliessen, Veranstaltungen verbieten und Ausgangssperren verhängen, bleibt "die Wirtschaft" das Hoheitsgebiet der Bosse – sie befehlen wie wir arbeiten sollen und wer aufmuckt, wird entlassen. Die Corona-Krise macht nur noch offensichtlicher, wie das System ohnehin funktioniert: Für den Profit der Kapitalist*innen müssen die Arbeiter*innen zahlen, mit ihrem Schweiss, ihren Lebensbedingungen, mit ihrer Gesundheit!

Um so notwendiger, dass sich Leute dagegen wehren. Leute wie Percy!

 

Wir rufen alle dazu auf, unseren Genossen nicht alleine zu lassenschickt ein Protest-E-Mail an Nigel Smith und fordert ihn auf Percy wieder einzustellen: nigel.smith@kcl.ac


Helfen wir uns gegenseitig: Vernetzen wir uns in unserer Nachbarschaft. Unterstützen wir Menschen der Risikogruppe und Kranke.

Arbeit verweigern! Bleiben wir zuhause und verweigern die Arbeit, wenn wir keine dringlichen Jobs haben. Vernetzen wir uns und unterstützen wir uns bei Repression.

Unterstützen wir Arbeitende im Gesundheitsbereich! Pandemiezulage und mehr Lohn. Stoppen wir die Ökonomisierung der Gesundheit. Kostenlose Gesundheitsversorgung für alle!

Solidarische Organisation von Care-Arbeit! Die zusätzlich anfallende Betreuungsarbeit nicht den Frauen zuschieben. Auch Männer, übernehmen Haus- und Sorgearbeiten!

Fordern wir vollen Lohnausgleich und Unterstützung für Arbeitende, die von den staatlichen Massnahmen betroffen sind. Helfen wir denen, die mit finanziellen Einbussen kämpfen. Keine Sanktionen und Massnahmen in der Sozialhilfe und gegen Arbeitslose!

Fordern wir die Aussetzung der Mieten und verhindern Zwangsräumungen! Organisieren wir die Öffnung von Leerstand und sichere Unterkünfte für alle. Besonders für Obdachlose, Geflüchtete und für Betroffene von häuslicher Gewalt.

Fordert die Öffnung der Ausschaffungsknäste! Evakuierung der Geflüchteten aus den EU-Flüchtlingslagern.

Kollektive Verantwortung statt staatliche Zwangsmassnahmen!

Bauen wir jetzt solidarische Strukturen auf! Bereiten wir uns auf die Angriffe vor, die im Zuge der ökonomischen Krise auf uns zukommen.



Reinigungsmitarbeiter*innen Kollektiv

(Freie Arbeiter*innen Union (FAU), Schweiz; Industrial Workers of the World Jura, Alpen, Mittelland (IWW JAM); Cigno Nero, Solothurn)

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